Nutrition Day am 13. November 2025: Mangelernährung erkennen, verstehen und Betroffene unterstützen

Jedes Jahr am 13. November findet der nutritionDay statt, eine weltweite Aktion zur Erfassung des Ernährungszustands von Patienten in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und anderen Betreuungseinrichtungen. Ziel ist es, auf ein oft unterschätztes Thema aufmerksam zu machen: Mangelernährung. Der nutritionDay soll das Bewusstsein für Mangelernährung in Gesundheitseinrichtungen schärfen und verdeutlichen, dass sie jeden treffen kann – unabhängig von Alter oder Erkrankung. Denn Mangelernährung kommt häufiger vor, als man denkt: In Deutschland sind rund 2,8 Millionen Menschen betroffen.

Vor allem bei älteren Menschen über 65 Jahren wird diese oftmals wenig beachtet oder als solche erkannt und kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen nach sich ziehen. Für medizinisches Fachpersonal, Betroffene und Angehörige ist es daher entscheidend, die Anzeichen frühzeitig zu erkennen und gezielt gegenzusteuern.

Was ist Mangelernährung: Definition

Was ist Mangelernährung?

Mangelernährung beschreibt einen Zustand, bei dem der Körper über längere Zeit zu wenig Nährstoffe, Energie oder Eiweiß erhält. Dieser Mangelzustand tritt auf, wenn ein anhaltendes Ungleichgewicht zwischen der Nährstoffzufuhr und dem Nährstoffbedarf besteht.

Dies zeigt sich oftmals zunächst sehr unspezifisch in Form von allgemeiner Schwäche, Müdigkeit oder Antriebslosigkeit. Bei einem anhaltenden Nährstoffdefizit verlieren Betroffene rasch an Gewicht und verlieren hierbei nicht nur Fettgewebe, sondern auch Muskelmasse, was rasch zu Funktionsverlusten führen kann.

Übrigens: Auch Menschen mit normalem oder erhöhtem Körpergewicht können mangelernährt sein, wenn wichtige Nährstoffe fehlen.

Mehr zur Definition von Mangelernährung

Ursachen von Mangelernährung

Die Gründe für Mangelernährung sind vielfältig und oft kombiniert:

  • Verminderte Nahrungszufuhr aufgrund von Appetitlosigkeit, verändertem Geschmacksempfinden, Kau- und Schluckstörungen, Zahnproblemen,
  • krankheitsbedingte Ursachen, wie z.B. erhöhte Nährstoffverluste (z.B. bei großen Wunden), konsumierende Erkrankungen (z.B. Krebs), Verdauungs- und Resorptionsstörungen (z.B. Kurzdarmsyndrom, chronisch entzündliche Darmerkrankungen),
  • geistige und psychische Beeinträchtigungen, z.B. bei Demenz,
  • soziale und finanzielle Herausforderungen, wie z.B. Isolation, Verlust des Lebenspartners, Altersarmut,
  • Nebenwirkung von Medikamenten, die einen negativen Einfluss auf die Ernährung haben können, wie z.B. Psychopharmaka, Zytostatika.
Symptome Mangelernährung

Symptome und Folgen von Mangelernährung

Es ist nicht immer leicht, eine Mangelernährung auf den ersten Blick zu erkennen. Die Symptome sind oft unspezifisch und bleiben daher häufig lange Zeit unbemerkt oder werden nicht als solche gedeutet.

Erste Anzeichen sind z.B. 

  • Appetitlosigkeit,
  • Müdigkeit und Schwäche,
  • Antriebslosigkeit und Niedergeschlagenheit,
  • Teilnahmslosigkeit,
  • Schwindel
  • oder unbeabsichtigter Gewichtsverlust.

Weitere Infos zu Symptomen

Wichtig zu Wissen

Unbehandelt kann Mangelernährung zu schwerwiegenden Folgen führen: längere Rekonvaleszenz (Genesungszeit), erhöhte Infektanfälligkeit, Bewegungs- und Mobilitätseinschränkungen sowie erhöhte Sturzgefahr, verzögerte Wundheilung und eine deutlich reduzierte Lebensqualität.

Deshalb ist die regelmäßige Ernährungsbeurteilung, etwa mit dem Mangelernährungs-Check, ein wichtiger Bestandteil der Prävention.

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Diagnose von Mangelernährung

Die Diagnose von Mangelernährung erfolgt in der Regel durch eine Kombination aus Screening, klinischer Untersuchung und Laborwerten. Im klinischen Alltag werden hierfür standardisierte Verfahren wie das Malnutrition Universal Screening Tool (MUST), das Mini Nutritional Assessment (MNA) oder das Nutritional Risk Screening (NRS-2002) eingesetzt.

Ergänzend werden Gewichtsverlauf, Body-Mass-Index (BMI), die Köperzusammensetzung oder Trink- und Ernährungsprotokolle erfasst, um den Ernährungszustand zuverlässig einzuschätzen.

Energiereiche Rezepte mit Trinknahrung bei Mangelernährung

Ernährung als Therapie: Kleine Schritte mit großer Wirkung

Die Behandlung von Mangelernährung beginnt häufig mit einfachen Maßnahmen: regelmäßige Mahlzeiten, energiereiches Anreichern von Speisen, z.B. mit Sahne oder fettem Käse, Essen in Gemeinschaft oder Einsatz von Hilfsmitteln, die die Nahrungsaufnahmen erleichtern.  

Erschweren fehlender Appetit und Kraftlosigkeit die Nahrungsaufnahme, kann zudem hochkalorische Trinknahrung, wie z.B. lovital, Fresubin, Fortimel oder Resosurce, helfen, den Nährstoffbedarf zuverlässig zu decken und entstandene Nährstofflücken wieder zu schließen.

Übrigens: Sie können Trinknahrung nicht nur pur genießen, sondern diese auch für die Zubereitung von leckeren, energiereichen Mahlzeiten verwenden. 

Rezepte mit Trinknahrung

Fortbildung zu Mangelernährung

Wissen stärkt: Fortbildungen zum Thema Mangelernährung

Fachwissen ist der Schlüssel, um Mangelernährung effektiv zu erkennen und zu behandeln. Die DOLP Akademie bietet für medizinisches Fachpersonal daher ein kostenloses, praxisnahe E-Learning zum Thema „Mangelernährung erkennen und wirkungsvoll begegnen“. In nur etwa einer Stunde erhalten Sie praxisnahes Wissen zu Ursachen, Folgen sowie Behandlungsstrategien, das Sie im Berufsalltag unterstützt.

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